Pascual Contursi
(Chivilcoy, 18.11.1888 - Buenos Aires, 29.5.1932)
- heiratete Hilda Briano als sie 15 war
- Vater von José Maria Contursi
- erfand tango canción, schrieb die ersten wichtigen Texte am Anfang des 20. Jh.
- 1914 verließ er sie, ging nach Montevideo, wo er für bereits bestehende Lieder die Texte schrieb, so auch für MI NOCHE TRISTE, 7 Jahre später für LA CUMPARSITA
- 1927 in Paris schrieb er BANDONEÓN ARRABALERO
- eines Nachts fand in Carlos Gardel in Paris auf der Straße, verwirrt. Freunde schickten ihn durch eine List auf einem Schiff zurück nach Bs. As., wo ihn seine Exfrau und sein Sohn empfingen, er starb an einer depressiven Demenz mit Syphilis
José Maria Contursi
(Lanús, 31 de octubre de 1911 – Capilla del Monte, 11 de mayo de 1972)
· wuchs in schwierigen Verhältnissen auf, durfte ausschließlich seine Mutter für 6 Monate sehen, dann den Vater
· Talent zum Dichter wie der Vater, aber anderer Stil/ Inhalt und Ästhetik
· 1925 (mit 14 Jahren) schrieb er seine erst Dichtung
· wollte nicht als Poet tätig sein, also begann er im öffentlichen Dienst zu arbeiten (Departamento de Meteorolgía de Ministerio de Agricultura)
· schrieb auch Filmkritiken, da ihn das Kino faszinierte
· seine Freunde begannen ihn Katunga zu nennen (hat eventuell etwas mit den afrikanischen Tanzmusikrichtungen zu tun "candombe", "conga", "milonga" o. "malambo")
· 1932 heiratet er Alina Zárate
· Ethel wird geboren und sein 1. Walzer TU NOMBRE wird von Andrés Falgás gesungen
· er beginnt als Sprecher bei Radio Stentor zu arbeiten bis 1938
· ist Fan von San Lorenzo (Fussballclub)
· er liebt die Frauen, das Nachtleben, Pferderennen und Kartenspiele
· Roberto Goyeneche beschreibt ihn: era bonito, era poeta, siempre con su vaso de whiskey, que lindo tipo- er war hübsch, er war Poet, immer mit seinem Glas Whiskey, was für ein schöner Mann
· 1935 stellt Nelly Omar Gricel & Contursi (Bild links) einander an der Tür des Radiosenders „Radio Stantor“ vor. Der Beginn einer Liebesgeschichte die 38 Jahre dauern sollte.
· einige Tage später reist Gricel (Susana Gricel Viganó) mit ihrer Mutter wieder nach Capilla del Monte in Cordoba
· Gricel geht zur Schule, hilft ihrem Vater bei der Arbeit in der Tankstelle, geht an den Samstagen ins Hotel Victoria tanzen und gewinnt alle Schönheitswettbewerbe, die Fotos zeigen sie mit Locken oder offenem Haar und großen, hellen Augen
· 800km entfernt in Bs. As. lebt auch Contursi sein Leben, er schreibt zw. 1936 & 1937 Tangotexte
· Contursi gilt als groß und gutaussehend mit Pomade im perfekt gekämmten Haar
· er lebt mit seiner Frau, Alina Zarate (Bild rechts), sie verlieren einen Sohn, haben 3 Töchter
· seine Nächte verbringt er in der Confitería El Águila gemeinsam mit dem Komponisten Mariano Mores und Julio de Caro
· 1938 wird er wegen des Nachtlebens krank, er hat Lungenprobleme, der Arzt verschreibt ihm Erholung in Cordoba, Contursi wählt Capilla del Monte
· bis 1940 kommt und geht er in Capilla del Monte, hat eine Liebesbeziehung mit Gricel, die weder Gricels Eltern noch seine Frau billigen
· er bricht mit Gricel und kehrt nach Bs. As. zurück, der Briefwechsel zwischen ihm und Gricel flaut irgendwann ab
· 1942 schreibt er „Gricel“, Mariano Mores komponiert die Musik dazu, die 1. Version wird von Francisco Fiorentino & dem Orquesta Aníbal Troilo eingespielt, wobei A. Troilo das Orchester in der Vordergrund stellt und den Text kürzt
· als der Tango publik wird, nennen alle Susana- Gricel, la del tango
· Gricel heiratet mit 22 Jahren Jorge Camba, sie haben eine Tochter Susana Jorgelina
· nachdem ihr Mann sie, als sie 40 ist, verlässt, schlägt sie sich als Lehrerin an zwei Schulen durch und lebt bei den Eltern
· sie lernt Sprachen
· in der Zwischenzeit ist Contursis Frau Alina verstorben, er führt ein Leben in Depression & Alkohol, seine Tochter Alicia sorgt sich um ihn
· 1962 klopft der Bandoneonist Ciriaco Ortiz (Ciriaquito) an die Tür von Gricel als er auf einer Tournee ist, er ist Freund Gardels und Solist bei Mariano Mores
· er erzählt Gricel, wie schlecht es Contursi geht und dass er mittlerweile Witwer ist
· daraufhin kontaktiert Gricel Contursi
· Contursi bittet seine Tochter um Erlaubnis, dass Gricel in sein Haus kommen dürfe, Alicia ist überrascht und er erzählt ihr, dass es Gricel ist- Alicia daraufhin: Gricel? La del Tango? Sie wusste nie etwas von ihr. Sie hatte keine Ahnung, dass sie eine reale Person ist.
· bald treffen sie sich auf ein Abendessen, Alicia beschreibt Gricel als eine normale, angenehme Frau
· nach mehreren Treffen beschließen sie, dass Contursi nach Capilla del Monte zu Gricel ziehen wird, wo sie gemeinsam in einem kleinen Haus mit Garten leben. Gricel pflegt ihn und achtet auf ihn, der bereits an einem Leberleiden erkrankt ist
· 1967 heiraten sie kirchlich
· Contursi schreibt wieder, so auch den Tangotext: OTRA VEZ GRICEL (1968)
· 1972 stirbt Contursi
· 1994 stirbt Gricel an einem Schlaganfall
Gricel gilt als der fröhlichste Tango, weil seine Liebesgeschichte tatsächlich ein schönes Tango-Ende gefunden hat.
„Dieser magische Moment in dem dieser Tango von einem Künstler geboren wurde, in die Welt kam, in unser Leben und sich in Kultur verwandelt.“ (dt. Übersetzung N.S.)
Zitat aus:“ Como hice... // Gricel de Mariano Mores y Jose María Contursi // Historia de un amor“ https://www.youtube.com/watch?v=7DWMzIllboI 25.1.2019
Gricel
Tango 1942
Text: José María Contursi
Musik: Mariano Mores
No debí pensar jamás y con mis besos te aturdí
¡Gricel! ¡Gricel!
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Ich hätte nie gedacht dein Herz zu erlangen und trotzdem suchte ich dich bis ich dich eines Tages fand und dich mit meinen Küssen durcheinanderbrachte ohne dass es mir wichtig war, dass du gut warst… Deine Illusion war aus Kristallglas sie zerbrach als ich ging denn nie, nie mehr kehrte ich zurück Wie bitter war dein Kummer!
Vergiss mich nicht deine Gricel, sagtest du mir jenen Christus küssend
und heute lebe ich im Wahnsinn weil ich dich nicht vergessen habe nicht einmal erinnerst du dich an mich… Gricel! Gricel!
Später fehlte mir deine Stimme und die Wärme deines Blicks und wie ein Verrückter suchte ich dich aber ich fand dich schon nicht mehr und in anderen Küssen verlor ich mich Mein Leben war ganz und gar ein Betrug! Was, Gricel, wird von mir bleiben? Es erfüllte sich das Gesetz Gottes denn seine Schulden hat er bereits gezahlt, der dir so viele Schmerzen bereitet hat. |
Otra vez Gricel
Tango 1968
Text: José María Contursi
Musik: Joaquin Mora
Ya lo ves... Cómo lastima vernos juntos otra vez,
Cómo los sueños se diluyen en las manos
Sueños vanos... sueños vanos...
De un tiempo ausente. Para qué... Rememorar lo que fue nuestro y que no fue Más que una trenza de esperanzas y de engaños, A través de tantos años... ¡Gricel... Gricel...!
Hoy mi corazón está vencido... Yo no puedo darte más que olvido.
Sé que para vos, El tono triste de mi voz Es un castigo... ves? Es tu fe, tal vez que está perdida Si vuelves huyendo de la vida...
Yo también sin vos, Siento el temor de no morir ¡Con vos... con vos...!
Ya lo ves... Los años pasan escapando del ayer,
Y nos destruyen sin pensar que estamos viejos Y que somos el espejo... De un desencanto. Otra vez... Tengo el celeste de tus ojos y tu piel
Y son mis penas que te piden que te quedes, Que te quedes para siempre... ¡Gricel... Gricel...!
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Du siehst es schon… Wie es verletzt einander noch einmal zusammen zu sehen, Wie die Träume in den Händen zerfließen
Vergebliche Träume… Vergebliche Träume einer abwesenden Zeit. Wofür… vergegenwärtigen was unseres war und was nicht mehr war als ein Zopf aus Hoffnungen und Täuschungen, über so viele Jahre… Gricel!... Gricel…!
Heute ist mein Herz besiegt… Ich kann Dir nicht mehr geben als Vergessen. Ich weiß, dass für dich, der traurige Ton meiner Stimme eine Strafe ist… siehst du? Es ist dein Glaube, der vielleicht verloren ist, wenn du wieder dem Leben entfliehst…
Ich auch ohne dich, spüre ich die Angst nicht zu sterben Mit Dir… mit dir…!
Du siehst es schon…. Die Jahre vergehen dem Gestern entfliehend, Und sie zerstören und ohne zu denken, dass wir alt sind und das wir der Spiegel sind einer Entzauberung. Noch einmal… Habe ich das Blau deiner Augen und deine Haut Und es sind meine Sorgen, die dich bitten zu bleiben, Auf dass du für immer bleibst… Gricel… Gricel…! |
dt. Übersetzung Nastasja Sas
weiterführende Links:
Gricel: Orquesta Anibal Troilo, Francisco Fiorentino:
https://www.youtube.com/watch?v=xlnM-VA_92U
Como hice (Spanisch)
https://www.youtube.com/watch?v=7DWMzIllboI&t=1s
Kommentare, Anregungen gerne an mich: Kontakt
Nächster Termin unserer Tangokultur & Philosophie- Runde am 27.2.2019